Körung und Zucht

Da sich Bonny zu einem wunderbaren Wegbegleiter entwickelt hat beschlossen wir sie im Jahre 2007 auf einer Zuchttauglichkeitsprüfung (Körung) anzumelden.
Die Gesundheitsuntersuchung am 08. Januar 2007, die vor einer Körung Pflicht ist, zeigte einen komplett gesunden und fitten Hund. Die klinische Untersuchung war ohne Befund. Das Blutbild auch in Ordnung. Zugleich wurde ihr eine Blutprobe für die Bluteinlagerung des Rassezuchtvereins der Kromfohrländer abgenommen und in das Vertragslabor gesandt.
Wir sind im März nach Steinhausen gefahren- über 1000km sind wir an dem Wochenende gefahren. Doch es hat sich gelohnt! Die Körung bestand Bonny mit Bravour.


Körschein von Bonny de la Veveyse- Körung am 04.03.2007 in Steinhausen

Widerristhöhe: 43cm
Gewicht: 11kg
Fehlzähne: keine

Gesamterscheinung Knochenbau: geschlechtstypisch
Bemuskelung: gut
Körperproportionen: korrekt
Kopf: geschlechtstypisch
Stop: etwas flacher Stop
Fang: typisch
Gebiss: Scherengebiss
Lefzen: fest, geschlossen
Augen: mandelförmig
Augenfarbe: dunkelbraun
Lidpigment: braun
Nasenpigment: schwarz
Ohrenansatz: korrekt, hoch
Ohrhaltung: re. korrekt, li. korrekt
Ohrgröße: mittelgroß
Rückenlinie: fest und gerade
Kruppe: korrekt abgerundet
Brust: typisch
Rutenhaltung in Bewegung: Säbel-/Sichelrute
Vorderhand / Schulter: korrekt gewinkelt
Hinterhand: korrekt gewinkelt
Stand vorne: gerade
Stand hinten: gerade
Mittelfuß: vorn: normal, fest hinten: leicht nachgebend
Pfoten: geschlossen
Pfotenstellung: korrekt
Pfotenballen: glatt und weich
Gangwerk: Trab, guter Schub
Haartextur: Glatthaar, wich, seidig
Haarkleid: mit Unterhaar
Haarwuchs: gerade, schlicht
Haarlänge (Widerrist, Rücken): bis 7 cm (Standard)
Haarlänge insgesamt: seitlich kürzer als am Widerrist, deutlich Hosen/ Federn/ Fahnen
Kopfzeichnung: korrekt, deutl Blesse (mind. 0,5cm breit)
Körperzeichnung: unter 30% weiß
Farbe der Abzeichen: mittelbraun, Forellenflecken

Kurzbescheibung: Typvolle elegante Hündin, sehr ausgeglichenes ruhiges Wesen

Ergebnis der Exterieurbeurteilung: Entspricht dem Standard

Ergebnis der Wesens- Verhaltensprüfung:
Messen: 1
Zahnkontrolle: 1
Gasse ohne Geräusch: 1
Gasse mit Geräusch: 1

Kreis ohne Geräusch: 1
Kreis mit Geräusch: 1

Begegnung Personen: 1
Begegnung Personen mit Hund: 1
Stehender Hundeführer: Händeschütteln 1

Bewetung: 1 = Sicheres Verhalten sozial gegenüber der Umwelt

Gesamte Wesens-/ Verhaltensbeurteilung: in Ordnung

Gesamtbewertung: Zuchttauglich

Körung am 04.03.2007 im Rassezuchtverein der Kromfohrländer

 


Zucht mit Bonny - Freud und Leid eines Züchters

Chattanooga Choo Choo vom Kromi Loo
Chattanooga Choo Choo vom Kromi Loo

Am 23.07.2007 haben Bonny und Chattanooga, ein sehr typischer, freundlicher und wesensfester Glatthaar-Kromfohrländer, in der Schweiz Hochzeit gefeiert.

Wesensmäßig hat er uns begeistert. Er ist ein freundlicher und lieber Kromfohrländer Rüde ohne Scheu vor Fremden.
Und auch vom Aussehen her hat er perfekt zu Bonny gepasst. Obwohl Bonny keine Zuchteinschränkung auf der Körung bekommen hat, war es uns wichtig einen Rüden zu finden, der ihre Fehler ausgleicht. So hat Chattanooga viele Flecken in einem wunderschönen rot-braun (Bonny hat nur zwei Flecken am Körper, einen davon mit schwarzem Deckhaar). Zudem hat er keine Forellenflecken, die Bonny hat. Er hat auch eine komplett symetrische Maske.

Desweiteren hat er ein korrektes Gebäude, eine korrekte Ohrenhaltung, symmetrische Maske und einen langen Fang. Weitere Informationen und Bilder von Chattanooga findet man unter "A-Wurf"

Die Schwangerschaft glich die ersten 2/3 der Trächtigkeit einer Bilderbuch Schwangerschaft. Bonny war gut drauf und ihr ging es durchgehend gut.
Doch dann wendete sich das Blatt. Wir hatten viel gelesen und uns mit dem Thema Zucht auseinander gesetzt. Wir haben mit Züchtern geredet und wußten von den Risiken. Aber, dass es uns erwischt, damit hätten wir nicht gerechnet.

Um den 10.09.2007 hatte Bonny dunklen Ausfluß. Wir sind zum Tierarzt gefahren und dort sag soweit alles in Ordnung aus. Nach dem Besuch waren wir beruhigt. Vielleicht nichts Schlimmes?
Im Nachhinein wissen wir, dass damals der erste Welpe abgestorben ist.

Auch beim Ultraschall am 17.09.2007 hätten wir stutzig werden müssen. Der Herzschlag war nicht wirklich zu sehen. Wir haben nur sehr kurz geschallt, aber im Nachhinein hätten da wieder alle Alarmglocken läuten müssen. Warum konnte man nur bei einem Welpen einen richtigen Herzschlag erkennen?

Dann kam der 18.09.2007. Bonny ging es weiterhin sehr gut. Ich war noch draußen mit ihr- sie war fit, ist normal gelaufen und dann war da wieder der dunkle Ausfluß. Das war nicht mehr in Ordnung! Sofort zum Tierarzt gefahren. Dort musste schnell gehandelt werden. Die Tierärztin erkannte in was für einer Situation Bonny war. Bonny hatte starke Untertemperatur. Sofort wurde Bonny in Narkose gelegt und ein Not-Kaiserschnitt wurde durchgeführt um wenigstens ihr Leben retten zu können. Die anderen Leute im Wartezimmer (es war Nachmittags gegen 17 Uhr und wir kamen kurzfristig während der normalen Sprechstunde) mußten "umgebucht" werden. Zwei der drei Welpen waren bereits tot, einer bereits am verwesen. Der dritte- eine Hündin, die Bonny zum verwechseln ähnlich sah, lebte noch eine Stunde und starb trotz größter Mühe des Ärzteteams.  Sie hatte bereits Schnappatmung und war blau angelaufen.
Auch Bonny`s Zustand war schlecht. Die Gebärmutter war total vereitert (durch die beiden toten Welpen) und musste entfernt werden. Bonny hatte bereits eine Blutvergiftung und ihr Leben hing am seidenen Faden.

Bonny musste die Nacht unter ständiger Beobachtung beim Tierarzt bleiben. Die Tierärztin hat uns gesagt, dass die Chance 50/50 ist, dass Bonny überlebt. Am nächsten Tag haben wir Bonny abgeholt. Sie war sehr schwach, wollte nichts essen und trinken, konnte sich nicht erheben. Sie hat kaum und nur sehr schwach geatmet. Wir haben eine Wärmelampe mitbekommen und einfach alles gegeben, dass sie überlebt. Die Nacht wurde wache gehalten, die Atmung teilweise so schwach, dass wir dachten sie stirbt uns unter den Händen weg. Doch langsam kamen die Lebensgeister zurück. Wir haben Rinderherz gekocht (ihr Lieblingsessen) und waren über jeden noch so kleinen Bissen froh, den sie gegessen hat. Kaum war sie wieder in der Lage aufzustehen und zu laufen, begann sie die Welpen zu suchen. Sie muss gefühlt haben, dass sie nun eigentlich Mutter wäre. Sie ist wimmernd umher gelaufen, war sie kurz im Garten hat sie gebuddelt und gescharrt (was sie nicht durfte wegen der großen Narbe am Bauch). Irgendwann hat sie dann einen Spielzeughasen als ihren „Welpen“ angesehen und den ständig bei sich liegen gehabt. Doch trotz allem: es ging bergauf!

Nach einer Woche war die Temperatur wieder normal. Als die Fäden am 28.09.07 gezogen wurden, ist die Wunde viel besser geheilt und ab da konnte man richtige Fortschritte sehen. Der Hase war als es ihr wieder richtig gut ging auch vergessen. Ab dem 30.09.07 musste sie keine Medikamente mehr nehmen. Auf dem Bild unten sieht man sie im Oktober 2007- die Haare am Bauch sind noch nicht wieder nachgewachsen aber sonst ist sie wieder fit. Das Bild ist auf dem ersten Ausflug mit ihr, nachdem sie wieder mehr laufen konnte, entstanden.
Knapp einen Monat nach den schrecklichen Erlebnissen, am 20.10.07, hat Bonny mit Bravour ihre Begleithundeprüfung bestanden. Sie stand wieder mittem im Leben.

Sie hat sich wieder vollständig erholt und wir sind darüber sehr glücklich und dankbar. Auch für den Einsatz der Tierärztin. Die Not-OP war eigentlich während der normalen Sprechstunde. Aber sie erkannte wie schlecht es Bonny ging und das ging nun mal vor. Eine weitere TÄ wurde gerufen und gemeinsam die OP durchgeführt. Sie hat auch die Nacht bei Bonny verbracht und sie versorgt. Ohne den Einsatz wäre Bonny heute nicht mehr.

Wir hätten niemals gedacht, dass das "Abenteuer" Welpenaufzucht für uns so endet. Voller Freude auf den ersten Wurf, eigene Welpen in der Familie, eine hoffnungsvolle Deckrüden Familie, viele Interessenten, unter Ihnen auch Kromi-Freunde, denen wir so gerne einen Welpen gegeben hätten. Und dann hat man fast noch den eigenen Hund verloren. Auch wenn es jetzt schon einige Jahre her ist, so denken wir oft traurig dran zurück. Die Welpen, unseren A-Wurf vom Kromifels, haben wir alle in unserem Garten beerdigt und ihnen dort ein schönes Grab gemacht.

Gerne hätten wir irgendwann ein Bonny Kind behalten.
Einen Zweithund- ein Teil von Bonny. Diese Möglichkeit war nun für alle Ewigkeit verbaut. 2011 zog unser zweiter Kromfohrländer bei uns ein- eine Halbschwester von Bonny. Wir sind sehr glücklich darüber. Der Zweithund auf den wir so lange gewartet haben und dann noch eine Halbschwester von Bonny. Wir können Familie Groß für diesen wunderbaren Hund gar nicht genug danken- Amy hat auch in Bonny`s Leben ordentlich Schwung gebracht und mit zwei Hunden macht es sehr viel Spaß.

Mehr zum Thema Zucht kann man auf der Homepage unter A-Wurf lesen.